Die Sage
Die Sage

Die Hasselbach ist eine murgschifferschaftliche Säge am Nordausgang des Dorfes Hörden. Hier muss der Barthel als feuriger Mann umgehen, weil er ein schweres Verbrechen begangen hat.

Der Barthel war zu Lebzeiten Obersäger und Holzvermesser in der Hasselbachsägemühle. Ihm war bekannt, dass jede Woche zur selben Zeit die Metzger aus der Rastatter Gegend hier vorbeikommen mussten, um zumViehkauf ins Schwäbische zu gelangen. Die wohlgefüllten Geldkatzen am Ledergürtel der Vieheinkäufer hatte er längst bemerkt. Sie ließen ihn nimmer zur Ruhe kommen und Habgier stieg in ihm auf. So kam die Adventszeit heran, in der es früh dunkel und am Morgen spät hell wird. Zudem waren die Geldtaschen der Metzger vor den Festtagen dicker mit Geld gefüllt als sonst zu einer Zeit. Eines Tages lauerte er einem des Wegs dahinziehenden Metzger auf, packte ihn und zog ihn in die Hasselbachmühle herein. Dort erschlug er den Metzger mit der Axt. Den Leichnam warf er in die Murg, während er den mit Geld gefüllten Lederbeutel an sich nahm. Nie kam das Verbrechen an den Tag und bald danach ist auch der Barthel gestorben.

Konnte der irdische Richter diese Tat zu Barthels Lebzeiten nicht sühnen, so entging er aber nicht der göttlichen Buße. Die hat ihm für sein ruchloses Verbrechen keine Ruhe im Grab finden lassen. - Als feuriger Geist muss er in der Hasselbachmühle umgehen...

Oft meinten einst die Leute, wenn sie am Sägewerk vorbeigingen, das Haus brenne, und als man nachschaute, sei ein feuriger Mann - der ruhelose Barthel - aus dem Gebäude gefahren. Es heißt, zur Adventszeit könne man dies am besten wahrnehmen, und erst, wenn einmal ein Säger für den Barthel eine Messe liest, könne dieser ewige Ruhe finden